Klimapolitik

Wir brauchen ein gutes Klima für Innovationen

Klimaschutz ist ein Gebot der Stunde: Wir stehen in der Verantwortung. Gerade der Standort Zürich hat das Potenzial, als Pionier im Klimaschutz zu wirken. Diese Chance gilt es zu nutzen.
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Die Klimaerwärmung ist Realität, und dass der Mensch seinen Teil dazu beiträgt, ist bekannt. Die Schweiz hat sich deshalb richtigerweise zu den Pariser Klimazielen bekannt. Nun müssen wir Fortschritt und Entwicklung darauf ausrichten, den Ausstoss von Klimagasen so schnell wie möglich und sinnvoll zu reduzieren.

Verbote zur Erreichung der CO2-Neutralität sind jedoch nicht der richtige Weg. Es gibt auch liberale Lösungen, und falsch wäre es, den Unternehmen, die den notwendigen Fortschritt als einzige vorantreiben können, Hindernisse in den Weg zu legen. Denn gefragt sind jetzt Innovationen. Und die Wirtschaft beweist bereits eindrücklich, dass sie nicht das Problem ist, sondern Teil der Lösung – sei es im Bereich der Kreislaufwirtschaft oder der Mobilität.

Auch Lenkungsabgaben sind ein geeignetes Instrument, weil sie nämlich schädlichem Verhalten einen Preis geben und jene entschädigen, die wenig zum CO2-Ausstoss beitragen. Voraussetzung ist, dass die Abgaben vollständig an die Gesellschaft zurückverteilt werden.

Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft müssen sich konstruktiv austauschen, damit sich die besten Lösungen durchsetzen. Gerade mit ihrem starken Wirtschafts- und Forschungsstandort und den etablierten kurzen Wegen haben der Standort Zürich und die Schweiz insgesamt das Potenzial, sich als Vorreiter im Klimaschutz zu positionieren. Und dass die Stimmbevölkerung immer das letzte Wort haben kann, macht die gefundenen Lösungen tragfähig.

Am 18. Juni setze ich mich deshalb für ein Ja zum Klimaschutzgesetz ein. Auch wenn es aus liberaler Sicht nicht die beste Lösung ist, zeigt es dennoch einen gangbaren Weg zur Erreichung der Klimaziele auf. Und es ist ein politischer Kompromiss. Wir sollten aufzeigen, dass wir in der Schweiz immer noch in der Lage sind, solche Kompromisse und letztendlich demokratisch abgestützte Lösungen für unsere drängendsten Probleme zu finden. 

Mit vereinten Kräften ist es gelungen, dass wir heute wieder saubere Seen und Flüsse haben, dass Abfall entsorgt und rezykliert statt (wild) deponiert wird, dass unsere Luft viel besser und der Verkehr viel sicherer geworden ist. Diesen Weg müssen wir weiter gehen.

«Die Wirtschaft ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung – sei es im Bereich der Kreislaufwirtschaft oder der Mobilität.»

Regine Sauter