Um unser 3-Säulen-System für die Altersvorsorge werden wir im Ausland oft beneidet. Zu Recht, denn das diesem System zugrunde liegende Konzept ist bestechend: Die erste Säule funktioniert nach dem Solidaritätsprinzip – alle sparen für jeden. In der zweiten Säule gilt das Vorsorgeprinzip – jeder spart individuell, aber mit Auflagen. Die dritte Säule basiert auf dem privaten Sparen. Die einzelnen Säulen sind in sich stabil, und das System gewährleistet, dass Risiken ausgeglichen werden. Theoretisch zumindest. Denn in den vergangenen Jahren bröckelte das Fundament der Säulen und das Ganze wurde wackelig. Die Gründe sind bekannt: Die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt stetig an, und die heutigen Rentensysteme sind nicht für die nun längere Rentenbezugsdauer konzipiert. Verschiedene Vorhaben zur Sanierung der Altersvorsorge scheiterten indessen.
Zur Zeit liegen neue Vorschläge für die AHV und die berufliche Vorsorge auf dem Tisch. Zu wenig im Fokus ist jedoch die dritte Säule. Gerade angesichts der schwierigen Perspektiven der ersten und zweiten Säule wäre ein gezielter Ausbau der dritten Säule wichtig und sinnvoll.